(Der Vortrag wird durch eine Angelrute in der Hand unterstützt) 
 

Ich glaube, dass mehr oder minder 
Befassen mit der Angelei 
Sich alle Menschenkinder 
Und fischen manches nebenbei. 
Ein jeder Mensch mit frohem Mute 
Baut fest auf seine Angelrute 
Er legt sie aus oft tagelang 
Und ruft dann häufig bei dem Fang: 
(macht die Manipulation des Emporziehens der Angelrute) 

‚s war wieder nischt. 


Eugenie zählt bald 40 Jahre, 
Sie schimpft auf alle junge Frau‘n 
Und spricht: „Heiraten? – Mich bewahre! 
Ich lass mich nie und nimmer trau’n! 
Die Männer alle, ohne Zweifel, 
Sind samt und sonders doch nur Teufel!“ 
Warum ihr wohl die Eh‘ nicht passt? 

„Es will keiner anbeißen!“ 


Ein Alter liebt ‚ne Balleteuse, 
Er aber ist ihr völlig gleich. 
Die Schlaue stellt sich öfters böse 
Und er beschenkt sie dann sehr reich. 
Nach ihrem Willen nur darf’s gehen 
Und was sie will, muss stets geschehen, 
Wie kommt’s, dass alles ihr gelingt, 
Und er ihr jedes Opfer bringt? 

„Der sitzt an der Angel!“ 


Es liebt ein Jüngling namens Heuer, 
Sein stürmisch Herz gewaltig tobt, 
Die Jungfrau, die ihm hold und teuer, 
Hat sich deshalb mit ihm verlobt; 
Doch jüngst im Zeitungsblatt ganz oben 
Las man, dass wieder aufgehoben 
Ganz plötzlich die Verlobung sei; 
Ich aber dachte mir dabei: 

„Der hat wieder losgelassen.“ 


Ich kenne einen kühnen Reiter, 
Am Wochentag ist er Kommiss; 
Des Sonntags aber stolz und heiter, 
Ist er das erste Reitgenie. 
Sieht man ihn auf der Promenade 
Dann wütend reiten Galoppade, 
Dann heißt es wohl: Welch edles Tier! 
Und ach, welch‘ schöner Kavalier! 

„Der zappelt gut!“